28. Februar 2019
Gedenken an den „großen Stille-Nacht-Botschafter“ Leopold Kohr

25. Sterbtag des bedeutenden Oberndorfers am 26. Februar

„Wir gedenken in Dankbarkeit eines großen Stille-Nacht-Botschafters, wir gedenken eines wichtigen Österreichers!“ betonten Präsident Michael Neureiter und Vizepräsident Josef A. Standl von der Stille Nacht Gesellschaft am Grab von Leopold Kohr, der vor 25 Jahren am 26. Februar 1994 verstarb, im Friedhof von Oberndorf bei Salzburg: „Leopold Kohr hat sich für österreichische Flüchtlinge eingesetzt und mit Otto Habsburg-Lothringen für ein unabhängiges Österreich gewirkt. Er hat dabei auch nachhaltig auf die Herkunft des Stille-Nacht-Lieds aus seiner Heimat hingewiesen.“

Die Stadt Oberndorf hält die Erinnerung an diese bedeutende Persönlichkeit aufrecht: mit dem Leopold-Kohr-Denkmal an der nach ihm benannten Promenade an der Salzach, mit dem Leopold-Kohr-Saal im Dachgeschoss des Stille Nacht Museums, bei dem die Leopold-Kohr-Akademie und die Stille Nacht Gesellschaft Kooperationspartner der Stadt Oberndorf sind, und mit dem Hof des Museums, wo an ihn erinnert wird.

Leopold Kohr wurde als Hans Kohr 1909 in Oberndorf geboren. Er war Nationalökonom, Jurist, Staatswissenschaftler und Philosoph. Der Vordenker der Umweltbewegung und Träger des „Alternativen Nobelpreises“ propagierte den Leitsatz seines Freundes Ernst Friedrich Schuhmacher „Small is beautiful.“ Und er setzte sich zeit seines Lebens für Dezentralisierung und Überschaubarkeit ein.

Leopold Kohr nützte das Lied, das 1818 in seiner Heimat erstmals erklang, in der Zeit des Zweiten Weltkriegs in den USA, um alljährlich zu Weihnachten auf Österreichs eigenständige Kulturgeschichte hinzuweisen: Die Menschen von Oberndorf in Österreich seien stolz, dass ihre Heimat auserwählt worden sei, die Menschheit reich zu beschenken.

Ein Beispiel seiner Beiträge für US-amerikanische Medien: Im Dezember 1944 schilderte er ein Erlebnis drei Jahre zuvor in Washington DC: Im Garten des Weißen Hauses war er in einer großen Menschenmenge, die dem US-Präsidenten Franklin Delano Roosevelt Wünsche übermitteln wollte. Der Präsident hatte seinen Verbündeten Winston Churchill zu Gast. Als die Dämmerung hereinbrach, betraten Roosevelt und Churchill die Terrasse und sangen mit den Versammelten „Silent Night!“

Kohr verstarb am 26. Februar 1994 im südenglischen Gloucester. Seine Urne wurde im März 1994 vom Salzburger Alterzbischof Karl Berg im Grab der Familie Kohr auf dem Friedhof in Oberndorf beigesetzt.

Eine Blumenschale der Stille Nacht Gesellschaft „In dankbarem Gedenken“ am Grab Leopold Kohrs: v.l. Präsident Michael Neureiter und Vizepräsident Josef A. Standl

Im Hof des „Alten Pfarrhofs“, heute Stille Nacht Museum Oberndorf, erinnern ein Standbild und Texte an den großen Oberndorfer Leopold Kohr.

Alfred Winter lernte 1979 Leopold Kohr kennen, das führte auch zur Freundschaft Kohrs mit dem damaligen Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer sen. Hier ein Text aus Winters Kohr-Buch 1995

Gerald Lehner schildert Kohrs Bericht über Weihnachten 1941 im Garten des Weißen Hauses im Abschnitt „‘Stille Nacht‘ als Kampflied“ in seinem Buch 2014



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